Ziteilwallfahrt vom St. Galler Sakristanenverband


Der Sakristanenverband St. Gallen pilgert alle Jahre, nach Ziteil zum höchstgelegen Maria-Wallfahrtsort von Europa 2434 Meter über Meer. (Säntis 2502 m). Nun auf den Spuren einer Legende. Die Wallfahrten nach Ziteil gehen zurück auf das Jahr 1580. Gemäss der Legende war eine weiss gekleidete Frau einem 18 jährigen Mädchen im Oberhalbstein erschienen und sagte zu ihr; Gehe hin und sage dem Volk im Oberhalbstein, es habe nun so viel gesündigt, dass nicht noch mehr ertragen werden könne. Wenn es sich nicht bessert, wird Gott es streng bestrafen, so dass er nicht nur die Feldfrüchte verdorren, sondern das Volk vom Jüngsten bis zum Aeltesten sterben lassen wird. Ich kann bei meinem Sohn für dieses Volk nicht mehr Fürbitte einlegen. Acht Tage darauf erschien die gleiche Frau einem 16 jährigen Knaben in Ziteil und wiederholte dasselbe. Da kam er zu einer kleinen Quelle, wo er eine Frau knien und beten sah. Auch dem Knaben übermittelte Maria, die gleiche Botschaft: Umkehr, Busse und Gebet. Sogar dem Landvogt, kamen die Ereignisse zu Ohren und nahm diese Botschaft ernst und verordnete erste Prozessionen. Als man damit begann, Prozessionen zu halten, fingen alle verdorrten Früchte wieder zu grünen an und weckten Hoffnungen auf eine gute Ernte. Erstmals pilgerte ich mit der KAB von Uznach nach Ziteil. (Ca. 1985). Josef Brändli war Mesmer in Uznach und zugleich Präsident von der KAB. Morgens um 02.00 Uhr fuhr der Car, nach Salouf. Von dort in einem Fussmarsch von ca. 4 Std. nach Ziteil, den damals, wie heute ist immer der Sonntags Gottesdienst um 08.00 Uhr für die Pilger. Später schloss ich mich der Pfarreiwallfahrt von Lenggenwil an. Denn zur dieser Zeit war Ferdinand Keller, Mesmer und auch im Kreisvorstand. Nach ein paar Jahren konnte Ferdinand aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit pilgen. So entschloss ich, diese Wallfahrt auch für Mesmer/Innen weiter zu pflegen. Im Jahr 1999 überbrachten wir eine Votivkerze dem Maria Heiligtum vom Thurgauer- und St. Galler Sakristanenverband. Seither hat es eine jährliche Tradition gegeben, immer am 1. Feriensonntag im Juli, Sonntags und Montag nach Ziteil zu pilgern.

 

Ein besonderes Merkmal der Wallfahrtskirche, ist das grosse Fenster an der Rückwand. Es lässt am Morgen, das Licht der aufgehenden Sonne in die Kirche fluten. Im Fenster selber sehen wir das Kreuz mit dem auferstandenen Christus, mit und zugleich gewährt es ein fantastischer Blick in die Bündner Berge. Erster Treffpunkt, oder Kaffeehalt ist jeweils im Bahnhofbüffet Thusis. Von dort fahren wir mit den Autos, via Tiefencastel, nach Salouf und bis zum Parkplatz Munter auf ca. 1800 m. Von dort erreicht man Ziteil in ca. 2 Std. auf guten Wege. Oben angekommen wurden wir immer mit viel Freude vom Wallfahrtspriester Paul Schlienger empfangen. Nach kurzer Andacht in der Wallfahrtskirche, wurde uns ein schmackhaftes Nachtessen vom Paul Schlienger (ehemals Koch) serviert. Anschliessed wird immer viel über Gott und die Welt diskutiert. Oder andere tauschen sich in Gemeinschaftsspiele aus. Über all die vielen Jahre, begleitete uns Pfarrer Martin Blaser auf Ziteil und feierte am Montagmorgen mit uns jeweils den Gottesdienst vor dem Frühstück. Nach dem Reisesegen und dem Mesmerlied, (aus dem Dörfchen, da trüben vom Turme her, sie läuten und läuten….) marschieren wir wieder zu den Autos zurück. Die Ziteilwallfahrt ist immer ein Highlit, nehmen doch Pilger aller Generationen teil, vom dreijährigen Käsehoch bis zur 95. jährigen Seniorin.

Martin Betschart, alt Kreispräsident vom Kreis 4.

 

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